Das Gehirn vergisst nichts oder sollte ich besser sagen – das Unterbewusstsein vergisst niemals. Jede Sekunde Ihres Lebens wird in Ihrem Archiv Unterbewusstsein festgehalten und nach emotionalen Erlebnissen kategorisiert. Ebenso werden negative Glaubenssätze und positive Glaubenssätze abgespeichert.
Das eigene System hält an Mustern fest. Niemals weil es schädigen will, sondern weil diese Muster irgendwann nötig waren, sogar möglicherweise ein Überleben im weitesten Sinn ermöglicht haben. Das Kind, das Sie damals waren, sah keine andere Lösung für sich als Ausweg in der Situation, heute sind Sie erwachsen!
Bei vielen Menschen ist die Erinnerung an negative Ereignisse deutlich stärker vorhanden als an positive Reize. Dies begründet sich an der Stärke der Emotion, die mit dem Ereignis verbunden war. Angst, Lebensangst ist eine ursprüngliche lebenserhaltende Emotion als Freude.
Wem bei Widerspruch in Kindertagen Schläge angedroht wurden, agiert auch als Erwachsener im täglichen Umgang mit Menschen verständlicherweise vorsichtig. Das ist nichts anderes als ein Sicherheitsbedürfnis. Der Körper möchte nur eins: Unversehrtheit.
Bedauerlicherweise werden die Verhaltensweisen basierend auf Glaubenssätzen selten im erwachsenen Alter dahingehend überprüft, ob Sie (noch) förderlich oder mittlerweile gar hemmend sind, ob diese noch zeitgemäß sind oder ob es andere Handlungsspielräume nun als Erwachsener gibt. Das System hängt emotional in der Vergangenheit und spürt immer noch ein und dieselbe Gefahrenlage.
Glaubenssätze verändern
Erst wenn Verhaltensweisen und Glaubenssätze einen Menschen blockieren, fühlt sich dieser Mensch genötigt, all jenes zu hinterfragen.
Blockaden führen dazu, dass der Mensch unfrei, krank oder unglücklich wird, was den körperlichen Ruf nach Unversehrtheit ad absurdum führt. Die Rechnung geht nicht mehr auf. Das, was als Schutz gedacht war, wird zum Gefängnis.
Den Ausbruch aus dem Gedanken-Emotions-Gefängnis schaffen Sie durch einen Realitäts-Checkup. Die Emotionen in Kombination mit den Glaubenssätzen zu verändern ist der Weg zur inneren Freiheit.
Wesentlich dabei ist, sich die eigenen Gedanken und die damit verbunden Emotionen klar zu machen. Dies erfordert Bewusstsein und Ehrlichkeit zu sich selbst.
Was war zuerst da – Glaubenssätze oder Erfahrungen?
Viele Menschen sind der Meinung, dass sie sich auf Grund von Erfahrungen ihre entsprechenden Überzeugungen gebildet haben. Sie bauen Meinungen über sich und das Leben auf, die in Glaubenssätzen zur eigenen Wahrheit werden.
Doch es ist genau andersherum. Denkweisen, Paradigmen, Überzeugungen, Glaubenssätze und die dazugehörigen Emotionen erschaffen Ihr Erleben. Und genau hieraus ergibt sich eine riesige Chance für Sie. Denn, wenn sich aufgrund von Überzeugungen und dazugehörigen Emotionen entsprechendes Erleben ergibt, können Sie es verändern – Sie können Einfluss nehmen und die Dinge zu Ihren Gunsten lenken.
Mein Tipp für Sie
Achten Sie auf Ihre Worte und Emotionen. Das klappt nicht jede Minute gleich. Aber fragen Sie sich am Abend in Ruhe, welche wesentlichen Aussagen über Ihre Lippen gegangen sind, welche Gedanken in Ihrem Gehirn gepocht haben und welche Stimmung Sie durch den Tag getragen hat.
Starten Sie Ihren Realitäts-Checkup mit der Frage: Stimmt das, was ich gesagt, gedacht oder gefühlt habe? Und überlegen Sie dann, welche weiteren Handlungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.
Autorin: Martina Hautau
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